
Weingut Franzen
Kilian Franzen machte zunächst eine Druckerausbildung, arbeitete dann bei Johannes Leitz im Rheingau, bevor er in Geisenheim zusammen mit seiner heutigen Ehefrau Angelina zu studieren begann. Beide brachen ihr Studium ab als Kilians Vater Ulrich Franzen 2010 mit dem Schmalspurschlepper tödlich verunglückte. Ulrich Franzen hatte sich wie kein anderer um den Bremmer Calmont und den Steilstlagenweinbau in diesem Teil der Mosel verdient gemacht, ihm ist die Renaissance der steilsten Lage Europas ganz wesentlich zu verdanken, er hatte im letzten Jahrzehnt zahlreiche aufgelassene Parzellen im Calmont neu bepflanzt. Seine Ehefrau Iris Franzen führte zunächst den Betrieb weiter, wurde dabei unterstützt von Sohn Kilian, der das Weingut inzwischen übernommen hat und zusammen mit Ehefrau Angelina führt. Ihre Reben wachsen zur Hälfte im Bremmer Calmont. Der Boden im 2 Kilometer langen, stark zerklüfteten Calmont besteht aus Schiefer mit einem sehr hohen Steinanteil. Hinzu kommen 1,8 Hektar im Neefer Frauenberg, sowie weitere Flächen in Bremm und Neef, aber auch in Ediger-Eller, zum Beispiel in der Ellerer Kapplay mit 1944 gepflanzten Reben. Riesling nimmt 90 Prozent der Rebfläche ein, hinzu kommen je 5 Prozent Weißburgunder und Elbling. Die Weine werden alle spontanvergoren, alle durchlaufen normalerweise den biologischen Säureabbau. Das Sortiment ist gegliedert in Gutsweine, wie den Riesling „vom Quarzitschiefer“, den durchgegorenen, immer enorm puristischen und straffen „FranZero“ oder den Riesling „Der Sommer war sehr groß“, eine Lagencuvée aus Kapplay, Calmont (Klosterkaul) und Abtei Kloster Stuben. Dann folgen die Lagenweine mit schwarzer Kapsel aus Frauenberg und Calmont, schließlich die mit einer Goldkapsel ausgestatteten, trocken ausgebauten und deshalb als Große Gewächse bezeichneten Weine aus Calmont und Frauenberg. Als Spitzenwein des Gutes wurde lange der „Calidus Mons“ präsentiert, der aus einer Parzelle stammte, die während des Ersten Weltkrieges gepflanzt wurde. Inzwischen wurde allerdings das Programm neu geordnet: Das Große Gewächs aus der Fachkaul genannten Parzelle ist in der gutsinternen Hierarchie nun die Nummer eins. Die Spitzenweine werden konsequent erheblich später vorgestellt, als dies bei anderen Weingütern üblich ist, auch sonst lässt man sich immer wieder gern Zeit. In manchen Jahren werden edelsüße Rieslinge erzeugt, das Gros der Weine aber wird trocken ausgebaut, nur der „Calidus Mons“ lag immer ein wenig höher in der Restsüße. Schon seit der ersten Ausgabe empfehlen wir die Franzen-Weine, schon damals waren wir besonders angetan von der Nachhaltigkeit der beiden Goldkapsel-Weine. Seither haben die Weine stetig an Ausdruck gewonnen, sie sind präzise und kraftvoll, besitzen Substanz und viel Mineralität und einen ganz eigenen Stil, der Würze mit Schmelz verbindet.
Lagen:
Calmont (Bremm)
– Fachkaul (Bremm)
Frauenberg (Neef)
Aktuelle Weine:
2018 | Riesling trocken "Quarzit Schiefer" (1l) | |
2018 | Riesling trocken "Quarzit Schiefer" | |
2018 | Riesling trocken "FranZero" | |
2018 | Riesling "Der Sommer war sehr groß" | |
2018 | Riesling Neefer Frauenberg | |
2018 | Riesling trocken Bremmer Calmont | |
2017 | Riesling "GG" Neefer Frauenberg | |
2017 | Riesling "GG" Bremmer Calmont | |
2017 | Riesling "Fachkaul" | |
2018 | Riesling Kabinett Bremmer Calmont | |
2018 | Riesling Spätlese Kapplay | |
2018 | Riesling Spätlese Bremmer Calmont | |
2017 | Spätburgunder Neefer Frauenberg |